Tischtennis
Geschichte des Tischtennis in Duttweiler
 
Pfeil TT-Chronik (geschrieben 1994)
Ebenso wie Fußball gehört Tischtennis zu den Sportarten der ersten Stunde. Das ist nicht weiter verwunderlich, war doch Jakob Müller ein großer Freund dieses Sports. Er gehörte später zu den Gründern des Pfälzischen TT-Verbandes und war lange dessen Vorsitzender.
Im Saal Seyband wurde auf einfachen Holztischen gespielt. Vor allem im Jugendbereich war man erfolgreich und konnte sogar einmal einen Pfalzmeister und -auswahlspieler stellen. Saalmiete und andere Unkosten ließen es jedoch nach 1954 nicht weiter zu, einen Spielbetrieb aufrecht zu halten, das Tischtennis fiel in einen Dornröschenschlaf.
Erst 1967 fanden sich wieder einige TT-Begeisterte zusammen und nutzten die Spielgelegenheit im katholischen Pfarrheim. Dieser Raum wurde schnell zu klein, man zog in die Gymnastikhalle der Schule um.
1969 wurde es dann wieder ernst, eine Herrenmannschaft wurde zum Spielbetrieb angemeldet. Das war die Neugründung der Abteilung mit 15 Spielern unter der Leitung von Harald Schwarz.
Unter seinen Nachfolgern Fritz Stauder, Friedel Orth und Reinhard Braun gab es eine stetige Weiterentwicklung und auch der Nachwuchs zeigte schon reges Interesse. Einen unverhofften Grund zum Feiern gab es 1977: Die Herren stiegen als Tabellensechster in die Kreisliga auf - der erste Aufstieg einer TT-Mannschaft. Damit wurde ein Signal gesetzt, auf einmal hatte man Appetit auf mehr als nur Spaß, man wollte jetzt auch den Erfolg.
Michael Ritter war auch ein Spieler der ersten Stunde, damals noch als Schüler. Jetzt übernimmt er als erster TT-Übungsleiter das Training. 1980 gab es den sportlichen Lohn: Die Jungenmannschaft mit Andreas Ederer, Bernhardt Mathäß, Rainer Doleczik, Klaus Rapp und Jörg Heintz gewann die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte und stieg gleichzeitig in die Kreisliga auf.
Inzwischen hat Helmut Braun die Abteilung übernommen. In seiner unnachahmlichen Art spinnt er die Fäden im Hintergrund, das Tischtennis erfährt einen ungeheuren Boom. Der Gymnastiksaal platzt aus allen Nähten, sogar auf dem Flur werden Tische aufgebaut. Der Spielbetrieb wird bald in die Festhalle verlegt. Dort hat man endlich ausreichend Platz zum Spielen und Trainieren. 1986 waren über 70 Spieler und Spielerinnen aktiv am Spielgeschehen beteiligt. Fünf Trainer sorgten für qualifizerten Unterricht. Lohn der kontinuierlichen Arbeit sind viele Meisterschaften und Aufstiege. Ungezählte Titel bei den Stadtmeisterschaften runden das Bild ab. Für überregionale Bekanntheit sorgt die Seniorin Hannelore Kissel, die bei Pfalz-, Südwestdeutschen und Deutschen Meisterschaften regelmäßig auf dem Treppchen steht. Die erste Damenmannschaft spielte lange in der 1. Pfalzliga, der vierthöchsten deutschen Spielklasse. Die TT-Abteilung wird zum Aushängeschild des Vereins.
Einen herben Rückschlag gab es dann, als durch den Umbau der Festhalle (1989-1994) das gewohnte Spiellokal nicht mehr zur Verfügung steht. Dank gebührt den Nachbargemeinden Geinsheim und Altdorf, die ihre Hallen zur Verfügung stellen. Ohne diese unbürokratische Hilfe wäre der TT-Sport wieder in der Versenkung verschwunden. Das Training in den verschiedenen Ausweichquartieren war nicht förderlich für die Kameradschaft, man verlor sich aus den Augen. Viel Disziplin war notwendig, damit wenigstens die aktiven Mannschaften nicht auseinander fielen. Die mühsam aufgebaute Jugendarbeit war zunichte, 1992 konnte keine Jugendmannschaft mehr gemeldet werden.
Trotz der zusätzlichen Belastungen haben die Spieler mit über 1100 geleisteten Arbeitsstunden noch einen wesentlichen Teil zum Umbau der Festhalle beigetragen. Rechtzeitig zum 25. Abteilungsjubiläum konnte man 1994 wieder in das gewohnte Spiellokal ziehen. Jetzt gilt es, an die Zeit vor dem Umbau anzuknüpfen. Vor allem im Jugendbereich ist das keine leichte Aufgabe, haben sich doch die Jugendlichen in der TT-losen Zeit innerhalb- und außerhalb des Vereins Alternativen gesucht.
Einen weiteren Einschnitt musste die TT-Abteilung im Jahr 1997 verkraften. 13 Spieler und Spielerinnen verließen den Verein. Darunter waren fast alle Spielerinnen der 1. Damenmannschaft und fast alle Spieler der 1. Herrenmannschaft. Als Konsequenz wurde die 1. Damenmannschaft aus der 1.Pfalzliga zurückgezogen und die 2. Mannschaft abgemeldet. Ebenso abgemeldet wurde die 2. Herrenmannschaft.
Inzwischen hat sich die Abteilung konsolidiert, das Hauptaugenmerk gilt dem Nachwuchs. Mit Bernhard Ilchev konnte ein erfahrener Coach mit Bundesligaerfahrung gewonnen werden, der den VfL Duttweiler zusammen mit Helmut Braun in eine Talentschmiede im pfälzischen Tischtennis ausbaute.