Tischtennis
Kissel wird 80
5. August 2009
TT-Sportlerin im Rheinpfalz-Portrait
Duttweilers erfolgreichste TT-Spielerin Hannelore Kissel feiert ihrne 80. Geburtstag. Die Rheinpfalz hat sie aus diesem Anlass in einem Portrait umfassend gewürdigt:
Bild Sie spielt Tischtennis und spielt und spielt und spielt. Inzwischen im 61. Jahr. Und wenn es nach Hannelore Kissel geht, dann soll damit noch lange nicht Schluss sein. Heute feiert sie ihren 80. Geburtstag.
Ursprünglich wollte sie Geräteturnerin werden. Doch 1948, gerade mal drei Jahre nach Kriegsende, war dies zumindest in Neustadt noch nicht möglich. Weil ihre Cousine Sigrid Müller sowie deren Bruder Klaus Mitglieder der zwei Jahre zuvor beim VfL Neustadt gegründeten Tischtennisabteilung waren und sich auch ihre Schwestern Irmfried und Margot fürs „Pingpong"" entschieden hatten, ging sie spaßeshalber mit ins Training. Damals trainierte der VfL in der Turnhalle des Altsprachlichen Gymnasiums in der Hindenburgstraße. „Von wem ich meinen ersten Schläger bekam, weiß ich nicht mehr"", so Hannelore Kissel, die von allen Hanne gerufen wird. Sie erinnert sich jedoch, dass der Schläger mit Löschpapier beklebt war. Jedenfalls habe sie rasch Spaß am Tischtennis gefunden. Ihre erste Urkunde stammt vom 6. Mai 1948, als sie bei den Stadtmeisterschaften in der Turnhalle der SG Neustadt (heute TSG Neustadt) Platz drei im Einzel der Damen-B-Klasse errungen hatte.
Weil Hanne Kissel Talent bewies, wurde sie gleich mit Gerlinde Conrad, Sigrid Müller und Erna Zacher in die vom VfL Neustadt für die Saison 1948/49 gemeldete Damenmannschaft berufen. Auch wenn die Tischtennisplatten zu dieser Zeit meist aus einfachen Sperrholzplatten bestanden haben und die Schläger oft Eigenproduktionen waren, lag damals das Problem beim VfL in der Besorgung von Spielbällen. So musste sich der Verein bald an die Zelluloidfabrik Speyer wenden, um seine Heimspiele durchführen zu können.
„Weil mir niemand zeigte, wie man den Schläger richtig führt, habe ich anfangs den Griff wie einen Hammer in die Hand genommen"", erinnert sich Hanne Kissel an ihre ersten Spiele. Deshalb habe sie notgedrungen nur mit der Rückhand gespielt und sich aufs Kontern verlegt. Natürlich kam mit der Zeit auch ihre Vorhand dazu - das Konterspiel blieb bis heute ihr Markenzeichen.
An den Pfalzmeisterschaften nahm sie erstmals 1950 teil. 1958 stand sie im Dameneinzel (3.) und im Damendoppel (2.) erstmals auf dem Treppchen. Seitdem ist sie - inzwischen in die Seniorenklassen aufgerückt - Dauergast in den Siegerlisten des Pfälzischen Tischtennis-Verbandes. Gleiches gilt für die Südwestmeisterschaften. 1984 qualifizierte sie sich erstmals für die deutschen Seniorenmeisterschaften, an denen sie mittlerweile mehr als 20-mal teilgenommen hat. In diesem Jahr belegte sie mit Gerda Schmid vom TTC Niederauerbach im Seniorinnen-80-Doppel Rang zwei. Ihren wohl größten Erfolg landete sie 2002, als sie bei den deutschen Senioren-Titelkämpfen in Berlin im Einzel der Altersklasse Ü70 Zweite wurde.
Hanne Kissel war bis Mitte der 70er Jahre Mitglied beim VfL Neustadt, wechselte danach zum TuS Maikammer und schloss sich 1986 dem VfL Duttweiler an. Dort spielt sie bis zum heutigen Tag in der Seniorinnenmannschaft. „Der Tischtennissport, der ein Teil meines seitherigen Lebens war, hat mir immer riesig Spaß gemacht"", blickt Hanne Kissel auf mehr als sechs Jahrzehnte aktiven Sport zurück. Wenn es die Gesundheit zulässt, wird sie auch in der Saison 2009/2010 in der Seniorenklasse Ü50 für den VfL Duttweiler, dessen Ehrenmitglied sie inzwischen ist, an die Platte gehen. „Dort treffe ich mitunter auf Spielerinnen, die fast 30 Jahre jünger sind."" Wenn sie sagt, dass sie dem Tischtennissport vieles zu verdanken hat, denkt sie auch noch einmal an 1948 zurück, als sie beim VfL Neustadt einen 23-jährigen Tischtennspieler namens Edwin Kissel kennen lernte. Mit ihm trat sie vier Jahre später vor den Traualtar
Pressespiegel
Rheinpfalz, 5. August 2009
Dem Sport verdankt sie auch den Ehemann